Veröffentlicht: 08.10.2022
Damit sich Insekten, Vögel und kleinere Säugetiere in trockenen Zeiten mit Wasser versorgen können
Hintergrund: Was ist das Problem?
Bleiben Niederschläge wie in den zurückliegenden Jahren über einen langen Zeitraum aus, schwinden für wildlebende Tiere in den Städten die Stellen, an denen sie sich mit Wasser versorgen können. Das Leid von Insekten, Vögel und kleinen Säugetieren könnte sogar noch zunehmen, wird es hierzulande in den Sommermonaten noch wärmer und noch trockener. Während Insekten und Vögel auf andere Wasserstellen ausweichen können, könnte solch ein Weg für Igel oder Eichhörnchen zu weit sein. Um in diesen Notzeiten Wasser für wildlebende Tiere bereitzuhalten, starten der Tierschutzverein Hannover und die Stadt Langenhagen das Pilotprojekt „Wildtiertränken“.
Lösung: Wildtiertränken
Die aus Kunststoffröhren, mit einem Verschluss auf der einen und einer gewölbten Öffnung auf der anderen Seite, zusammengebauten Wildtiertränken werden zunächst an ausgewählten Stellen im Zentrum Langenhagens angebracht. „Auf dem Marktplatz und auch in den angrenzenden Bereichen gibt es kaum eine natürliche Quelle, an der sich wildlebende Tiere mit Wasser versorgen können“, berichtet Birgit Karrasch aus der städtischen Abteilung „Stadtgrün und Friedhöfe“. Als sich die Verwaltung in diesen Sommer zum Abstellen der Brunnen gezwungen sah, haben städtische Mitarbeitende dafür gesorgt, dass die Einfriedung des sogenannten Hufeisenbrunnens regelmäßig mit Frischwasser aufgefüllt wurde. Als Katja Marnetté vom Tierschutzverein mit ihren Kollegen den Prototypen einer Wildtiertränke vorstellt, wird die Konstruktionen direkt eingesetzt und erprobt. „Für uns ist es wichtig, zu wissen, wie die Tränken von den Wildtieren angenommen werden“, so Marnetté. Damit sich dies zeigen lässt, wurde die alternative Wasserquelle mit einem zeitlichen Vorlauf zur nächsten trockenen Phase aufgestellt. „Auch Tiere haben ihre Gewohnheiten, deshalb ist es wichtig, dass sie sich an Neues gewöhnen und die Wildtiertränken als verlässliches Angebot kennenlernen können.“
Geeignete Stellen für die Wildtiertränken zu finden, war für Karrasch kein Problem: Einige der Baumstützen können dafür genutzt werden. „Dort stören sie niemanden und wir können sie dort mindestens so lange belassen, wie die Neuanpflanzungen diese zusätzliche Verankerung benötigen“, erläutert die Stadtbeschäftigte. Gemeinsam mit der Initiatorin des Tierschutzvereins hoffe sie, dass die im Stadtgebiet erst einmal verteilten Wildtiertränken weitere Befürworter und auch Nachahmer finden mögen. „Sie lassen sich für wenig Geld ganz leicht herstellen“, erklärt Marnetté, „und unkompliziert auch auf für den privaten Gebrauch einsetzen.“
Bauanleitung für Nachahmer
Download Bauleitung: Städtische Rohrtränke
Die Rohrtränken für den städtischen Betrieb werden im Stehen mit Wasser befüllt und lassen sich so im gleichen Zuge befüllen, wenn auch Jungbäume gegossen werden. Das bedeutet für die Stadtbeschäftigten keinen großen zeitlichen oder logistischen Mehraufwand.
Download Bauanleitung: Rohrtränken für den Privatgebrauch
Die Rohtränken für den Privatgebrauch hingegen bestehen nur aus vier Elementen, die ineinandergesteckt werden. Diese Tränken werden im Liegen befüllt und können sowohl kleine Tiere als auch größere nächtliche Besucher in trockenen Monaten mit Flüssigkeit versorgen!
Ansprechparter*Innen
Katja Marnetté, Tel. 0511 / 97 33 98 – 18
Arvid Possekel, Tel. 0511 / 97 33 98 – 14
Tierschutzabteilung im Tierheim Hannover, Evershorster Str. 80, 30855 Langenhagen